CIVIS mit Son­de erschien 2018 in drei Aus­ga­ben. Die Redak­ti­on blickt auf die Hef­te des Jah­res 2018 zurück und deu­tet einen Aus­blick für 2019 an.

Die CIVIS erschien 2018 in drei Aus­ga­ben. Unter dem Ein­druck der sto­cken­den Regie­rungs­bil­dung frag­ten wir im ers­ten Heft nach der Zukunfts­fä­hig­keit der deut­schen Poli­tik. Ver­schie­de­ne Bei­trä­ge knüpf­ten dafür an die Fähig­keit zu Visio­nen, die Bil­dung neu­er poli­ti­scher Bünd­nis­se oder an gesell­schafts­po­li­ti­sche Vor­stel­lun­gen an. Die CIVIS-Redak­ti­on sprach sich für die Begren­zung der Amts­zei­ten in poli­ti­schen Spit­zen­funk­tio­nen aus, eine For­de­rung, die im Lau­fe des Jah­res mehr­fach Wider­hall fand. Aus Redak­ti­ons­sicht hat sich die Mei­nung ver­fes­tigt, dass poli­ti­sche Ideen und Visio­nen nicht im luft­lee­ren Raum ent­ste­hen („the visi­on thing“, Geor­ge H.W. Bush), son­dern Ergeb­nis ste­ti­ger poli­ti­scher Dis­kus­sio­nen und Aus­ein­an­der­set­zun­gen sind, bei denen ver­meint­li­che Gewiss­hei­ten im Rah­men der demo­kra­ti­schen Gepflo­gen­hei­ten immer wie­der hin­ter­fragt wer­den soll­ten. Uns, als Debat­ten­ma­ga­zin, kommt die­se Erkennt­nis natür­lich gelegen.

Die zwei­te Aus­ga­be mit dem Titel „Schö­ne neue Welt­ord­nung“ stell­te sich den gegen­wär­tig vor­herr­schen­den Sze­na­ri­en zum Nie­der­gang der libe­ra­len Welt­ord­nung ent­ge­gen. Unse­re Autoren leg­ten dar, wie sich das libe­ra­le Ord­nungs­mo­dell bei­spiels­wei­se in den Berei­chen der glo­ba­len Gesund­heits­po­li­tik oder dem Wis­sen­schafts­aus­tausch – bei allen bestehen­den Pro­ble­men – nach wie vor als erfolg­ver­spre­chend erweist. Die CIVIS-Redak­ti­on wünsch­te sich von der deut­schen Poli­tik ein „Raus aus der Defen­si­ve“, das libe­ra­le Ord­nungs­mo­dell nicht nur his­to­risch zu begrün­den, son­dern gera­de mit Blick auf sei­ne Erfol­ge ent­schlos­sen als Modell der Zukunft zu defi­nie­ren. Das kom­men­de Jahr wird dafür u.a. mit der deut­schen Mit­glied­schaft im Sicher­heits­rat der Ver­ein­ten Natio­nen Gele­gen­heit bieten.

Das drit­te Heft schließ­lich wid­me­te sich Leh­ren der Geschich­te, die in der natio­na­len wie inter­na­tio­na­len Poli­tik immer wie­der als Argu­men­ta­ti­ons­mus­ter bemüht wer­den. Ein­hun­dert Jah­re nach dem Ende des Ers­ten Welt­kriegs bleibt dies eine rele­van­te Auf­ga­be: Sich als Gesell­schaft die Erin­ne­rung und Leh­ren in unter­schied­li­chen Berei­chen zu erar­bei­ten, mag müh­sam sein, ein stei­ni­ger Weg. Die­sen Anstren­gun­gen darf jedoch nicht aus­ge­wi­chen wer­den, möch­te man wirk­sa­me Leh­ren zie­hen und his­to­ri­sche Mani­pu­la­tio­nen, wie sie immer wie­der zur poli­ti­schen Instru­men­ta­li­sie­rung gesche­hen, vermeiden.

Auch im neu­en Jahr wer­den uns Unwäg­bar­kei­ten nicht erspart blei­ben. Doch man­che Ereig­nis­se, die zu dis­ku­tie­ren sich lohnt, ste­hen jetzt schon fest: Euro­pa- und Land­tags­wah­len, das 70jährige Bestehen des Grund­ge­set­zes. In den Kom­men­tar­spal­ten man­cher Zei­tun­gen heißt es heu­te, die Spal­tung der deut­schen Gesell­schaft sei 2018 in erheb­li­chem Maße vor­an­ge­schrit­ten. Sicher­lich haben die Ereig­nis­se des abge­lau­fe­nen Jah­res die deut­sche Gesell­schaft und Poli­tik vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen gestellt. Doch wann war dies je anders? Und es wird auch im kom­men­den Jahr nicht anders sein. Das Ziel demo­kra­ti­scher Poli­tik bleibt, Men­schen zusam­men zu brin­gen – unab­hän­gig von ihren indi­vi­du­el­len Eigen­schaf­ten, Fähig­kei­ten und Ansich­ten. So wol­len auch wir es im kom­men­den Jahr halten.

Unse­ren Abon­nen­ten dan­ken wir für ihre Treue, unse­ren Lese­rin­nen und Lesern für das Inter­es­se und schließ­lich allen Inter­view­part­ne­rIn­nen und AutorIn­nen für die viel­fäl­ti­gen Denkanstöße.

Mit den bes­ten Wün­schen für das neue Jahr
Eure CIVIS-Redak­ti­on